Mittwoch, Januar 31, 2007

Figurprobleme #2

- Hallo.
- ...
- HAL-LO!
- Sie schon wieder.
- Sie sind eine ausgesprochen störrische Figur. Warum antworten Sie nicht, wenn man Sie ruft? Diese drei Punkte da oben sind doch nur das jämmerliche Stilmittel eines Versuchs, sich zu verstecken.
- Ich bin eine freie, eigenständige Persönlichkeit. Daher wähle ich die Zeitpunkte und Inhalte meiner Antworten selbst.
- Mit Leichtigkeit beweise ich Ihnen das Gegenteil. Ich kann Ihnen jetzt schon sagen, wie Sie meine nächste Frage beantworten werden.
- Tollkühne Behauptung.
- Auf meine nächste Frage werden Sie antworten: Ich kann mich nicht erinnern.
- Lassen Sie es uns versuchen. Wie lautet Ihre Frage?
- Womit haben sie Ihre Zeit seit unserem letzten Gespräch verbracht?
- Tischtennis.
- Lügner.
- Ich wollte Ihnen nur beweisen, dass ich antworte, wie es mir passt.
- Das ist ein Irrtum. Ich habe mir Ihre Antwort ausgedacht, um den Spannungsbogen zu dehnen.
- Derart fadenscheinigen Unsinn bekommt man selten zu hören.
- Auf meine nächste Frage werden Sie antworten: Gauß.
- Legen Sie los, ich bin beinahe so gespannt wie Ihr Bogen.
- Ihre albernen Scherze werden Ihnen gleich vergehen. Wer entwickelte den Beweis für das von Euler entdeckte quadratische Reziprozitätsgesetz?
- Gauß.
- Sehen Sie?
- Wer sonst sollte das von Euler entdeckte quadratische Reziprozitätsgesetz bewiesen haben?
- Spielen Sie hier nicht den Schlaumeier. Womit haben sie seit unserem letzten Gespräch Ihre Zeit verbracht?
- Ich kann mich nicht erinnern.
- Begreifen Sie es jetzt?
- Aber ich kann mich wirklich nicht erinnern.
- Sie haben mir exakt die Antwort gegeben, die ich Ihren prophezeit hatte.
- Das galt nur für die erste Frage.
- Sie scheinen nicht nur begriffsstutzig, sondern auch spitzfindig und kleinkariert zu sein.
- Nun werden Sie beleidigend. Das muss ich mir nicht bieten lassen.
- Was gedenken Sie dagegen zu tun?
- Ich gehe.
- Sie bleiben.
- Lassen Sie mich gefälligst los!
- Ich denke nicht daran.
- Das ist ein eindeutiger Fall von Freiheitsberaubung.
- Sie besitzen keine Freiheit, der man Sie berauben könnte.

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Montag, Januar 29, 2007

Eye can see you

Sonntag, Januar 28, 2007

Figurprobleme #1

- Ihr Hut sitzt schief.
- Sprechen Sie über das aus Filz gefertigte Objekt auf meinem Kopf?
- Seit wir uns kennen, tragen Sie diese altmodische, schwarze Kopfbedeckung.
- Ich erinnere mich nicht daran, Ihnen jemals begegnet zu sein. Und woher wollen Sie wissen, dass mein Hut schief sitzt? Sie können mich doch überhaupt nicht sehen.
- Ich vermag Sie in aller Deutlichkeit zu sehen, denn vor der Entstehung dieses Textes existierten Sie ausschließlich in meiner Vorstellung. Schließlich habe ich Sie erschaffen. Und wenn ich sage, dass Ihr Hut schief sitzt, dann sitzt Ihr Hut schief.
- Ihre Vorstellung scheint einem besonders schweren Fall von Größenwahn zu entspringen. Wenn Sie sich bemüßigt fühlen, die Positionierung von Hüten zu kritisieren, warum besorgen Sie sich keinen eigenen Hut?
- Ich trage bereits einen Hut.
- Und wie kommt es, dass ich weder Sie, noch Ihren Hut sehen kann, während Sie vorgeben, mich zu kennen und sogar über die Farbe meines Hutes bescheid zu wissen?
- Sie besitzen keine eigene Vorstellungskraft, sondern vermögen nur zu erkennen, was ich beschreibe. Genau genommen vermögen Sie nichts zu erkennen, denn Sie gleichen der verschwommenen Reflexion in einem blinden Spiegel, die versucht, sich von den Bewegungen des Betrachters zu lösen. Aber ich will keinen Verdruss beschwören und auch keine Haare spalten, die nicht unter meinem Hut sprießen.
- Nun erkenne ich zumindest Ihre Konturen.
- Allein aufgrund meiner Beschreibung. Auch ihre Konturen nehmen nur durch meine Beschreibung Gestalt an. Sie befinden sich in der aufregenden Situation, Ihren eigenen Erschaffungsprozess zu erleben.
- Sie halten sich wohl für Gott? Ich fühle mich von Ihren anmaßenden Äußerungen belästigt. Bitte entfernen Sie sich.
- Das klingt nicht authentisch.
- Was soll denn das schon wieder heißen?
- Bitte entfernen Sie sich. Sowas sagt doch keiner mehr, eine derartige Äußerung wird seit dem neunzehnten Jahrhundert kaum noch verwendet. Ich bin tatsächlich Ihr Schöpfer, auch wenn mir die Bezeichnung Gott nicht gefällt. Aber ich vergeude mein Herzblut, um Sie authentisch erscheinen zu lassen, und Sie kümmern sich einen feuchten Kehricht um die glaubwürdige Darstellung Ihres Charakters. Eine Figur muss in der Lage sein, ihre Rolle eigenverantwortlich und überzeugend zu interpretieren, ansonsten ist ihr Dasein keinen Schuss Pulver wert.
- Sie sind doch derjenige, der den Dialog auf eine absurde Weise verzerrt. Vielleicht sollten Sie Ihr verwässertes Herzblut in andere Tätigkeiten pumpen und mich mein eigenes Leben leben lassen.
- Ich bin lhr eigenes Leben.
- Sie müssen sich täuschen. Besitzen Sie überhaupt ein eigenes Leben?
- Diese Frage hatte ich ausgerechnet von Ihnen nicht erwartet.
- Darf man erfahren, warum?
- Es entspricht nicht meinem Entwurf Ihrer Persönlichkeit.
- Fotze.
- WIE bitte?
- F-o-t-z-e. Ich sagte Fotze. Einfach so. Entspricht diese Äußerung vielleicht Ihrem Entwurf meiner Persönlichkeit?
- In keinster Weise!
- Weil sie nicht Ihrem gewöhnlichen Sprachgebrauch entstammt. Wenn Sie ein Konzept für eine glaubwürdige Persönlichkeit entwickeln wollen, müssen Sie die Spur wechseln, und Ihre eigene Persönlichkeit überholen.
- Sie beginnen, Ihre Rolle zu akzeptieren und gewinnen dabei an Originalität. Sehr erfreulich.
- Und Sie langweilen mich. Ich wünsche Ihnen weiterhin gute Unterhaltung mit Sich selbst. Leider muss ich mich verabschieden, denn ich habe nun Wichtigeres zu tun.
- Ich könnte Sie zwingen, diese Unterhaltung fortzusetzen, aber tatsächlich bin ich derjenige, der Wichtigeres zu tun hat. Sobald wir unser Gespräch beenden, werden Sie überhaupt nichts mehr zu tun haben. Sie werden in der Versenkung verschwinden.
- Genau wie Sie.
- Das werden wir sehen!
- Das werden wir sehen.

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Freitag, Januar 26, 2007

Voodoo display #9

High end.

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Mittwoch, Januar 24, 2007

Gespensterfenster und angefressene Äpfel

Können Sie sich noch an die Zeiten der digitalen Hysterie erinnern? An die Bedrohungsszenarien mit Big Brother Bill im Visier nerdschen Hasses, weil man den blassen Siliziumschrat mit der Eiswürfelbrille im Verdacht hatte, dass er ein Betriebssystem als Gespenst der totalen Überwachung hinter bunten Fensterchen in Millionen Wohnzimmer schmuggeln wollte? Können Sie sich noch an die Prophezeiungen Pizza kauender Propheten erinnern, dass die Privatsphäre sämtlicher Bürger verglast wird? Und erinnern Sie sich an Ihre Flüche auf die Firma mit einem Fenster im Wappen, deren Massenware schon bei Verlassen der Produktionsstätte fehlerhaft und veraltet war?

Die Pizza kauenden Propheten sollten Recht behalten. Der elektronisierte Mensch ist in einem Netz aus gläsernen Maschen gefangen. Allerdings beschwert sich kaum noch einer über die Produkte des Mannes mit der Eiswürfelbrille. Dafür gibt es im Wesentlichen zwei Gründe. Erstens hat sich die Stabilität der Software aus den Giftküchen des Siliziumschrats seit den Zeiten der digitalen Hysterie deutlich verbessert, die Geduld der Anwender wird nicht mehr von pausenlosen Unpässlichkeiten und Abstürzen strapaziert. Und zweitens können inzwischen in jedem Kinderzimmer Angebote gebastelt werden, an die sich beliebige Tracking-, Data Mining-, oder sonstige Module zur Spurensicherung anflanschen lassen. Man kann sich kaum noch unbeobachtet in der digitalen Dimension bewegen. Aber offenbar hat man sich daran gewöhnt: Die Kontrolle steht doch im Dienst des Nutzers, der sich in seiner Einsamkeit regelmäßig darüber freut, dass er beim Betreten irgendwelcher Online-Baracken namentlich von einem Codefetzen begrüßt wird. Und warum sollte man sich überhaupt daran stören, dass ein Betriebssystem zwecks regelmäßiger Updates nach Hause telefoniert? Die Möglichkeit des Zugriffs auf private Dateien besteht noch immer - aber wer glaubt noch daran, dass der milliardenschwere Siliziumschrat ein Interesse an Urlaubsfotos oder mittelmäßigen Lebensläufen hat?

Keine Hölle ohne Himmel. Seit die unendlichen Verkettungen von Nullen und Einsen aus der digitalen Ursuppe plätschern, existiert in einem Paralleluniversum die weiße Welt des Guten. Und sie trägt in ihrem Wappen die angebissene Frucht der Versuchung. Im Zusammenhang mit diesem Wappen wurde nie von Überwachung oder bösen Absichten des diensthabenden Obergurus gesprochen. Die Schar seiner Jünger folgte ihm und seinen Produktreihen in tiefem Glauben an Qualität und beglückendes Design. Diese Welt wurde sogar von den Schurken der biologischen Kriegsführung respektiert und weitgehend verschont, es kursierten kaum bösartige Virenepidemien.

Genau zum richtigen Zeitpunkt, nämlich als die religiösen Geschäfte zunehmend schlechter liefen, hatten der Guru und seine Mitarbeiter eine Erleuchtung. Basierend auf einer verbreiteten Techologie konstruierten sie ein kleines Gerät, das ein Vielfaches kostete im Vergleich zu anderen Geräten, deren Anwendung auf derselben Technologie beruhte. Aber es sah eleganter aus und war angeblich auch einfacher zu bedienen. So gelang es dem Guru, seine Jünger von einem nagelneuen Gott zu überzeugen. Gleichzeitig erschuf er eine Wunderwelt, aus der man sich musikalische Inhalte beschaffen konnte, wenn man kleine Spenden in den Klingelbeutel warf. Dann konnte man die Inhalte nach Herzenslust mit Hilfe spezieller Software auf dem kleinen Gerät ablegen, ordnen und archivieren. Der Datenaustausch fand zwar in beide Richtungen statt, aber was sollte der Guru im Gegensatz zum Siliziumschrat schon bösartiges mit den Informationen über die Gläubigen anfangen? Es herrschte eine friedliche Atmosphäre der Nächstenliebe und des gegenseitigen Vertrauens.

Vor einigen Tagen präsentierte der Guru während eines Konzils ein neues Gerät zur Bereicherung des Devotionalienportfolios. Überraschend spät reichte er seiner Gemeinde diesen Kelch, um die Menschheit endlich auch im Bereich der mobilen Kommunikation auf die rechten Pfade der Erkenntnis zu führen. Er ließ eigens einen handlichen Fernsprecher entwickeln, der sich in den technischen Möglichkeiten unwesentlich von anderen zeitgenössischen Gadgets seiner Gattung unterscheidet. Aber seine Jünger müssen das Gerät anbetungswürdig finden, denn erstens sieht es knorke aus, zweitens trägt es das beliebte Adelswappen, und drittens kann man sich darauf verlassen, dass auch der Preis wieder ein exorbitantes Differenzierungsmerkmal darstellt. Außerdem wird das Produkt dank einer ebenso stabilen wie proprietären Software brav mit den anderen Produkten aus dem Hause der angefressenen Frucht korrespondieren. So funktioniert Kundenbindung bei der Festigung einer Weltreligion. Aber das größte Erfolgsgeheimnis besteht darin, dass die Gebetbücher und ihre Inhalte in derselben Kirche entworfen werden.

Gestatten Sie noch eine letzte Frage am Tellerrand: Warum verkörperte der eine Multimilliardär traditionell die Macht des Bösen, während die Produkte des anderen Multimilliardärs stets vergöttert wurden?

Über den Tellerrand hinaus ragt die Anmerkung, dass es zu jeder Zeit hervorragende Alternativen zu den herrschenden Weltreligionen der elektronischen Datenverarbeitung gab. Aber jene Glaubensgemeinschaften konnten aufgrund ihrer zweifelhaften Konzepte keine nennenswerte Verbreitung finden, denn umsonst ist den Konsumenten zu billig.

Samstag, Januar 20, 2007

Ear-Esc

Der braune Blätterteppich unter seinen Stiefeln war aus morbiden Maschen geknüpft, aber inmitten der Verwesung gärte ein unsichtbarer Kampf um die abgestorbenen Zellen. In jedem Winkel der feindlichen Idylle lauerte Gewalt. Escher spürte die Anwesenheit von unzähligen Lebewesen auf engstem Raum. Alles zielte auf Wachstum und Ausdehnung, und jedes Dasein war von der Verdrängung des anderen Daseins bestimmt. Die einzigen Ziele bestanden darin, zu fressen und sich in der klebrigen Hitze fortzupflanzen. Tagsüber blieb das Lebendige hinter einem wachsamen Halbschlaf verborgen, aber sobald die Dämmerung über den Wald kroch, begann die Jagd. Dann spritzten aus Millionen Kehlen rote Schreie auf den Mantel der Nacht, dessen willkürliches Muster in den Schatten der Angst und des Todes pulsierte.

Seit Menschengedenken war die Begegnung mit der unberührten Natur ein romantischer Alptraum. Mit dem rostigen Buschmesser bahnte Escher seinen Weg in die Richtung, wo er den geografischen Mittelpunkt des Alptraums vermutete. Der Dschungel schloss die Schneise hinter ihm sofort, alles schien in einer fast sichtbaren Geschwindigkeit zu wachsen. Die Vegetation rächte sich für Verletzungen an ihren Organen, indem sie Pflanzenwände vor ihm auftürmte, die zunehmend dichter wucherten. Manchmal überkam ihn eine Ahnung, als ob er sich spiralförmig dem Zentrum des Urwaldes näherte.

Escher folgte einem Phantom. Seine Landkarte war aus verschwommenen Vermutungen gezeichnet, und Magnetfelder schienen den Kompass zu stören, denn die Nadel drehte sich unablässig im Kreis. Noch keiner Expedition war es gelungen, die Existenz des sagenhaften Falters zu beweisen. Es sollte sich um eine Art von unvergleichbaren Ausmaßen handeln. In Fachkreisen wurde berichtet, dass seine Flügel eine Spannweite von mehreren Metern aufwiesen und mit Mustern gezeichnet waren, die beim Betrachten Trugbilder und Rauschzustände hervorrufen konnten. Die Beschreibungen waren jedoch unscharf und widersprüchlich in den Details. Einige Sammler behaupteten, dass sie ein Exemplar gesehen hatten, aber keinem war es gelungen, das Tier in einem Netz zu fangen, um es anschließend zu präparieren. Angeblich konnte man den seltenen Falter nur entdecken, wenn man den Glauben an seine Existenz nicht verlor. Eschers Reisequalen mündeten in einem Dauerzustand maßloser Erschöpfung, aber es gelang ihm, sich einen glaubwürdigen Rest Hoffnung zu bewahren.

Die von Mückenstichen ausgebeulte Hülle seiner Haut schien mit Gelatine gefüllt, in den Poren entsprangen salzige Rinnsale. Eine ölige Schweißschicht bedeckte seinen Körper, die Innenflächen seiner Hände und die Fußsohlen waren aufgeweicht, wie nach einem stundenlangen Bad. Mit jedem Schritt erzeugte er schmatzende Geräusche in seinen Stiefeln. Die Luftfeuchtigkeit ließ den Atem in seinen Lungen brennen. Mehrere Hautstellen hatte er sich an der Kleidung wund gerieben. Im tropischen Klima begann die kleinste, scheinbar harmlose Verletzung bereits nach wenigen Stunden zu eitern. Nichts verheilte.

Resignation beschlich den Reisenden wie ein exotisches Fieber, das jede Wahrnehmung trübte und verfälschte. Nur die Befürchtung, dass es ihm nicht gelingen könnte, einen Ausweg zu finden, hinderte Escher daran, seine Expedition abzubrechen. In einem Moment der größten 0rientierungslosigkeit und Verzweiflung geschah das Unerwartete. Nach einem steilen Anstieg hatte sich der grüne Vorhang gelichtet, und anstelle von dichtem Unterholz wandelte er seit Sonnenaufgang in einem Nebelwald zwischen uralten Baumriesen.

Seine Nahrungsrationen waren im Verlauf der Reise auf ein symbolisches Maß geschrumpft, und er zerkaute die Hälfte einer Sojabohne, die er zuvor mit dem Taschenmesser in zwei Teile geschnitten hatte. Während der Mahlzeit saß Escher auf einer Luftwurzel und spürte kühles Moos durch den Stoff seiner Hose. Plötzlich vernahm er ein flatterndes Geräusch in den Baumkronen. Er legte den Kopf in den Nacken, und alles, was ihm jemals widerfahren war, verschwand in den dunkelsten Abgründen der Vergessenheit.

Escher besaß keine Erinnerung daran, wie er den Weg zurück in eine Welt gefunden hatte, die ihm vertraut erschien. Er wusste auch nicht, wie viel Zeit seit der Expedition vergangen war. Sein Bett war mit weißem Leintuch bezogen, an der Zimmerdecke drehte sich ein Ventilator in Zeitlupe. Auf einem Tisch neben dem Bett lag der einzelne Band einer Enzyklopädie. Ear-Esc.

Als er das ledergebundene Buch an der entsprechenden Stelle aufschlug, erblickte Escher das Bild eines präparierten Körpers. Der männliche Leib war fachgerecht, mit weit abgespreizten Gliedmaßen auf eine Nadel gespießt und exakt auf dem Untergrund fixiert worden, indem man die Wirbelsäule durchbohrt hatte. Die Augen des Objekts traten ein wenig zu weit hervor, aber ansonsten handelte es sich um eine ausgezeichnete Arbeit.

Als er das ungewöhnliche Geräusch vernahm, starrte Escher wie hypnotisiert auf den schwebenden Umriss im Türrahmen. Vor dem Fenster flatterte ein riesiger Schatten vorbei. Schlagartig kehrte die Erinnerung zurück.

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