Mittwoch, Januar 02, 2008

Berechenbare Nähe

Messungen hatten ergeben, dass die Schwarze Wüste eine Ausdehnung von unendlich minus eins Lichtkubikjahren besaß. Bis an ihren Rand waren sämtliche Galaxien des Universums erforscht. Innerhalb der Schwarzen Wüste fand man keine Sterne, Planeten oder anderen Himmelskörper. Nicht die geringste Spur von Materie war in dieser Region zu entdecken. Noch nie hatte ein Lichtstrahl die schwarze Wüste durchdrungen und den diesseitigen Kosmos erreicht.

Aber die Welt sollte nicht am Rand des Nichts aufhören. Die Gelehrten waren sich einig, dass am anderen Ende des lichtlosen Alls ein weiteres Universum begann. Manche Forscher glaubten sogar, dass es Unmengen schwarzer Wüsten gab, die x+1 Universen voneinander trennten und gleichzeitig miteinander verbanden. Diese Theorie führte zur Annahme, dass parallel ineinander gefaltete Universen existierten, in denen Paradoxa herrschten, die über physikalische Kategorien nicht definierbar waren.

Im Gegensatz zu älteren Theorien ging man davon aus, dass sich die Paralleluniversen auf denselben drei räumlichen und den beiden zeitlichen Achsen ausdehnten. Die nachgewiesene Krümmung des diesseitigen Universums war ein Hinweis darauf, dass die Universen ineinander gefaltet waren und die Schwarze Wüste als eine Art Gelenk zwischen ihnen diente. Auf diese Weise würde alles gleichzeitig in mehreren Universen existieren, aber im selben Universum abgebildet werden.


Wie bereits die vorherigen Modelle war auch die Christobal III zum Zweck gebaut worden, die Schwarze Wüste zu durchqueren und Erkenntnisse über eine Welt jenseits des Nichts zu sammeln. Vor dem Verschwinden des Raumschiffs hatte eine letzte Berechnung des Zocalo ergeben, dass die tatsächliche Ausdehnung der schwarzen Wüste unendlich plus ein LK3 betrug. In jede Richtung. Aber die Daten konnten nicht mehr rechtzeitig übermittelt werden.

Obwohl jede Hoffnung auf ein Lebenszeichen von der Christobal III verloren war, fanden sich Investoren für den Bau der Christobal IV. Neue Technologien verbesserten die Konstruktion, und irgendwann würde es gelingen, die Schwarze Wüste zu durchqueren. Denn es lag in der Natur des Menschen, das Nichts zu durchdringen, um immer wieder aufs Neue in einem Paralleluniversum anzukommen.

11 Comments:

Blogger Frau H. said...

Mir ist, als kannte irgendwas in Ihnen die Wahrheit. Aber das ist wahrscheinlich auch nur ein weißer Riese.... Trotzdem: Good New! Und schön, Sie zur+ck zu sehen!

3.1.08  
Anonymous Anonym said...

Das Weltraumperiskop Hoppel der Sternwarte des BaziND hat vergangene Nacht im Bermudadreieck einer schwarzen Wüste drei unbekannte Objekte lokalisiert, die einem schwarzen Stern folgten, welcher sich mit unvorstellbarer Schattengeschwindigkeit auf unser Universum zubewegte.

Bei unverminderter Beschleunigung werden die zusammengefalteten Gelenke voraussichtlich am 6. Januar in mehrdimensionaler Ebene unsere Hemisphäre erreicht haben.

Klarer Fall von universellem Gelenkrheuma oder befindet sich auf dem bananenförmig gekrümmten Orbit ein geeignetes Schwarzes Loch, in das man die notfalls blau gefärbte schwarze Wüste noch verschwinden lassen könnte?

3.1.08  
Anonymous Anonym said...

Ziehen Sie mal die doppelte Wurzel aus der Konstanze:

K + M + B

Na?

3.1.08  
Blogger MudShark said...

zwei universen sind parallel, wenn sie in einer ebene liegen und einander nicht schneiden. häufig wird außerdem jedes universum „zu sich selbst parallel“ genannt.
es wird von parallelen universen gesagt, dass sie sich „im unendlichen“ schneiden. Diese aussage bekommt einen präzisen sinn, wenn der euklidische raum zu einem projektiven raum erweitert wird. also keine (rheumatischen) gelenke, sondern schnittpunkte. christobal I bis III sind am zocalo absichtlich falsch abgebogen und vergnügen sich nun bei karibischen klängen und pangalaktischen donnergurglern hinter der estación de ferrocarril de la fresadora universal. so schauts aus.

3.1.08  
Blogger der Nachbar said...

Hey, ich hab geträumt, dass Arnold Schwarzenegger Gouverneur von Kalifornien ist, Koch Ministerpräsident von Hessen, Joschka Fischer in Princeton Vorlesungen gibt zum Thema "Die Zukunft des transatlantischen Bündnisses", Johannes Heesters 1004 Jahre alt geworden ist und immer noch singt und das Rauchen in Kneipen bei Androhung von enormen Zwangsgeldern verboten ist. Ganz schön abgefahrener Traum! Bin ich froh, dass das nur ein Traum war! Vielleicht ist das ja schon reell in einem Paralleluniversum? Hoffentlich nicht! Die armen Menschen dort! Sieg Heil!

3.1.08  
Blogger der Nachbar said...

104 Jahre Heesters hatte ich geträumt. Nicht 10004! Da waren zwi Nullen zuviel! Schuldigung!

3.1.08  
Anonymous Anonym said...

ein text nach meinem geschmack!

f.s.b.

3.1.08  
Blogger Der_grosse_Transzendentale_Steini said...

Oh, dann hat man den Unwahrscheinlichkeits-Antrieb endlich zur Serienreife gebracht? Bestimmt wird der gefüttert mit den 2-monatlichen Rechnungen des örtlichen Energieversorgers. Oder mit Tankstellenquittungen und Butterbelegen vom Edeka.

3.1.08  
Blogger mq said...

/Frau H.: Seine Schwarzkraft macht ihn so ergiebig.

/Neobazi: Call the weapons! Prepare for space elimination.

/Opa: Kasperle mansionem bededicat. Aber die doppelte Wurzel aus der Konstanze ziehen? Solche Schweinereien mache ich nicht mit!

/MudShark: Das sollte wir bei einer Kanne Kräuterschnaps nochmal im Detail diskutieren.

/der Nachbar: Verrückt. Ich habe kürzlich geträumt, dass es immer noch PKW gibt, die mehr als zehn Liter Benzin pro 100 Kilometer verbrauchen. Und dass es noch Gegenden auf der Erde gibt, in denen Menschen mit Waffen aufeinander schießen. Nach zwei Stunden bin ich schweißgebadet eingeschlafen.

/Eon: Alles im Dienste des Lesers.

/DGT Steini: Die Unwahrscheinlichkeit ist der außerordentlich antriebsstarke Beschleuniger der Wahrscheinlichkeit.

5.1.08  
Blogger MudShark said...

ok. wann, wo?

5.1.08  
Blogger mq said...

Spätestens in einer Zeitschleife am diesseitigen Ende der Krümmung.

7.1.08  

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