Der gefeuerte Hilfsteufel
Ein Märchen für Kinder ab 666 Jahren
Der kleine Hilfsteufel taugte nichts. Im Innendienst stellte er sich an wie der letzte Mensch, und seine Akquisitionsquoten im Außendienst waren miserabel. Sein Abteilungsleiter war der Ansicht, dass er im Grunde kein guter Kerl war, aber von Seiten des wichtigsten Auftraggebers, der Paradies AG, hatte man sich mehrfach über den Hilfsteufel beschwert.
Nachdem das Kind schon wieder an der roten Ampel stehen geblieben war, und dem Crackraucher trotz intensiver Betreuung ein erfolgreicher Entzug gelang, konnte sein Vorgesetzter eine weitere Beschäftigung des ungeschickten Hilfsteufels nicht mehr länger rechtfertigen.
Entlassungen auf der niedersten Hierarchieebene der Hölle mbH, einer Tochterfirma des Hades Konzerns, wurden nicht vom Geschäftsführer Satan persönlich, sondern vom jeweiligen Bereichsleiter ausgesprochen. Dieser empfahl ihm mürrisch, sich als Schutzengel zu bewerben.
Als er sich auf die Stelle eines Bürogehilfen im elften Vorzimmer des Erzengels Gabriel bewarb, lehnte man ihn mit einem formalen Standardschreiben ab. Die Begründung lautete, er sei überqualifiziert. Auf seine fernmündliche Nachfrage teilte ihm ein Sachbearbeiter aus der Personalabteilung sein Bedauern darüber mit, dass keine Position ausgeschrieben sei, die den emotionalen Leistungen des Hilfsteufels angemessen war. Man wünschte ihm viel Erfolg für die berufliche Zukunft. Mit seiner hervorragenden Qualifikation und dem glänzenden Lebenslauf gäbe es sicher keine Schwierigkeiten, eine Anstellung zu finden. Trotz der kleinen biografischen Lücke von etwa 2000 Jahren.
Aber auch nach 666 Bewerbungen hatte er noch kein einziges Vorstellungsgespräch. Für die einen war er zu gut und für die anderen zu schlecht.
Es war sowieso alles ein großes Missverständnis, das auf dem Fehler eines Zollbeamten an der Grenze zu Aeterna vor 2000 Jahren beruhte. Er schaltete den Fernseher ein, ließ sich auf seine durchgesessene Couch fallen und öffnete eine weitere Bierbüchse.
Er hätte nie gedacht, dass ausgerechnet er, als Sohn Gottes, irgendwann einmal so tief sinken würde.
Der kleine Hilfsteufel taugte nichts. Im Innendienst stellte er sich an wie der letzte Mensch, und seine Akquisitionsquoten im Außendienst waren miserabel. Sein Abteilungsleiter war der Ansicht, dass er im Grunde kein guter Kerl war, aber von Seiten des wichtigsten Auftraggebers, der Paradies AG, hatte man sich mehrfach über den Hilfsteufel beschwert.
Nachdem das Kind schon wieder an der roten Ampel stehen geblieben war, und dem Crackraucher trotz intensiver Betreuung ein erfolgreicher Entzug gelang, konnte sein Vorgesetzter eine weitere Beschäftigung des ungeschickten Hilfsteufels nicht mehr länger rechtfertigen.
Entlassungen auf der niedersten Hierarchieebene der Hölle mbH, einer Tochterfirma des Hades Konzerns, wurden nicht vom Geschäftsführer Satan persönlich, sondern vom jeweiligen Bereichsleiter ausgesprochen. Dieser empfahl ihm mürrisch, sich als Schutzengel zu bewerben.
Als er sich auf die Stelle eines Bürogehilfen im elften Vorzimmer des Erzengels Gabriel bewarb, lehnte man ihn mit einem formalen Standardschreiben ab. Die Begründung lautete, er sei überqualifiziert. Auf seine fernmündliche Nachfrage teilte ihm ein Sachbearbeiter aus der Personalabteilung sein Bedauern darüber mit, dass keine Position ausgeschrieben sei, die den emotionalen Leistungen des Hilfsteufels angemessen war. Man wünschte ihm viel Erfolg für die berufliche Zukunft. Mit seiner hervorragenden Qualifikation und dem glänzenden Lebenslauf gäbe es sicher keine Schwierigkeiten, eine Anstellung zu finden. Trotz der kleinen biografischen Lücke von etwa 2000 Jahren.
Aber auch nach 666 Bewerbungen hatte er noch kein einziges Vorstellungsgespräch. Für die einen war er zu gut und für die anderen zu schlecht.
Es war sowieso alles ein großes Missverständnis, das auf dem Fehler eines Zollbeamten an der Grenze zu Aeterna vor 2000 Jahren beruhte. Er schaltete den Fernseher ein, ließ sich auf seine durchgesessene Couch fallen und öffnete eine weitere Bierbüchse.
Er hätte nie gedacht, dass ausgerechnet er, als Sohn Gottes, irgendwann einmal so tief sinken würde.
13 Comments:
Lucifer ist und bleibt der gute alte Morgenstern. Sin-Teth-Nun ist eine Erfindung des Menschen, der all seine Schwachheit und Bosheit auf den armen Lucifer abwälzen möchte. Der Mensch fällt tief, doch es liegt auch allein in seiner Macht, wieder aufzussteigen. Das Böse ist ein Konstrukt der Amoralischen und Lucifers Seele ist glücklicherweise unkorrumpierbar gut.
Ein runder Bogen: von der Venus über die Nonne mit den sündigen Zähnen (vgl. auch Jonathan Richman: Vampiresada ), bis hin zur Rehabilitation des schwarzen Engels in der Stolperfalle.
sehr schön pointiert, herr quint. respekt.
Schöne story! Aber "man muss den Deutschen ihren Mephistopheles ausreden: und ihren Faust dazu. Es sind zwei moralische Vorurteile gegen den Werth der Erkenntnis." (Nietzsche)
Schon wieder so eine Discu.
Tote Götter haben keine Söhne. Begreift das doch endlich :-) (Opa)
/Wort-Wahl: Der springende Punkt besitzt häufig einen gespaltenen Huf.
/MKH: Mr. Godkiller gelang es trotzdem nicht, das Thema aus der deutschen Geisteswelt zu schaffen.
/Opa: Wer weiß, was die Typen vor ihrem Ableben alles getrieben haben. Das eigentlich Interessante an der ganzen Schon-wieder-so-eine-Nietzsche-Discu ist doch, dass etwas Totes irgendwann gelebt haben muss. Die Kraft unserer Spezies liegt darin, alles sterben lassen und wieder zum leben erwecken zu können.
beeindruckende geschichte. selbst für eine theologin. *g*
Mr. Godkiller hat sich stattdessen selbst in der deutschen Geisteswelt eingenistet - auch nicht schlecht.
Ob das Göttliche tot ist oder nicht - darüber kann man weiter vergnügt spekulieren. Vielleicht ja nur der personifizierte Pantheon, während das göttliche Prinzip vollkommen werthfrei weiter besteht - in uns, in den Dingen... "Die Kraft unserer Spezies liegt darin, alles sterben lassen und wieder zum leben erwecken zu können..." ... - ja, wir entscheiden, was es gibt - was es für uns selbst gibt jedenfalls. Wir entscheiden ja nur über Welt-Bilder.
der punkt mit der wahrnehmung ist ganz wichtig. hinter der matrix pulsiert vll. das göttliche leben. mit nektar und olypmischen orgien. *g* man hat uns dafür scheuklappen aufgesetzt, weil wir´s sowieso bloß versauen würden. ;)
/MKH: In Abwandlung eines patriotischen Werbegesäusels: Du bist Gott.
/c17h19no3:
a) Seit wann kann man Theologen noch mit irgendwas beeindrucken?
b) Zum zweiten Kommentar will ich nochmal das Gedicht eines gewissen Herrn Fazitus zitieren, weil es hier schon wieder so verflixt gut passt:
Arm oder reich
Oder beides zugleich
Kitsch oder Kunst
Oder nur blauer Dunst
Kopf oder Bauch
Swowohl oder auch:
Blaue Nacht
Schwarzer Tag
Das Leben ist
Nur eine Frage
Der Beleuchtung
@"Du bist Gott." - Na, DAS ist doch endlich mal ein sattes MYSTISCHES MARKETING!!! (Meister Eckhart wäre völlig von den Socken!)
Das mehr als flüssige "w" ist leider immer noch da. Grübel, grübel. Was soll diese Verweigerungshaltung?
Kannnicht oder willnicht, das ist hier die Frage.
Schelm du ;-)
Unreflektiertes Copy/Paste, das ist hier die Antwort.
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