Das rebellische Wort
Es beginnt mit den zwei ersten Buchstaben des Alphabets. Nur zum Schein tarnt es sich am Ende mit einem männlichen Geschlechtsmerkmal. Es kann alles in Frage stellen und lässt keine Behauptung gelten, die sich vor ihm aufbäumt. Es ist klug, denn in der Regel hört es sich an, was die Wörter zu sagen haben, die das Parkett des Zeitlichen vor ihm betreten. Nur manchmal wird es ungeduldig und schlägt eine Kerbe zwischen zwei Wörter auf einem fremden Satzterrain.
Es besitzt die Macht, Weltgebäude zum Einstürzen zu bringen und ist stärker als der Geist, der stets nur verneint, denn es kann schwere Container mit Argumenten hinter sich herziehen. Sein Erfolg hängt jedoch von der Qualität der Containerladung ab.
Es besitzt einen beeindruckenden Klang, egal in welche Tonlage man es kleidet. Wird es in die Welt gebrüllt, kann es Furcht verbreiten, am ehesten überzeugt es im sachlichen Gewand, geflüstert versprüht es einen bösartigen Charme. Selbst wenn es sich in einem stotternden Rhythmus bewegt, verfehlt es seine Wirkung selten.
Vielleicht ist es das wichtigste Wort überhaupt, aber ...
Es besitzt die Macht, Weltgebäude zum Einstürzen zu bringen und ist stärker als der Geist, der stets nur verneint, denn es kann schwere Container mit Argumenten hinter sich herziehen. Sein Erfolg hängt jedoch von der Qualität der Containerladung ab.
Es besitzt einen beeindruckenden Klang, egal in welche Tonlage man es kleidet. Wird es in die Welt gebrüllt, kann es Furcht verbreiten, am ehesten überzeugt es im sachlichen Gewand, geflüstert versprüht es einen bösartigen Charme. Selbst wenn es sich in einem stotternden Rhythmus bewegt, verfehlt es seine Wirkung selten.
Vielleicht ist es das wichtigste Wort überhaupt, aber ...
17 Comments:
Das erste Wort, was ein Kind benutzt, um sich zu emanzipieren und gleichzeitig das erste Wort, was es hassen wird.
Absurdistan, Abdomen, Abort, Ablassbrief, Abstoß und Abakus sind es nicht gewesen, werden aber auch zuweilen von pelzigen Zungen ausgesprochen.
Also, Abbuzze ist es auch nicht, ebenso wenig wie Abschlag, aberwitzig, Abertausend und Abbruch.
Ich komme schon noch darauf.
Es ist der schmutzige Gott vor dem wir uns alle verneigen und unsere Herzen opfern
Aber ich weiß nicht, ob diese Wort nicht auch das größte Hindernis in der Geschichte der Menscheit darstellt.
Zweifelsohne ein sehr oft erforderliches Hindernis, aber oft wünscht man sich doch, es wäre nicht gesprochen worden.
Aber das zeigt sich ja leider meistens erst viel später.
Aber was red ich da - trotzdem ein wichtiges und notwendiges Wort.
Aber jetzt ist auch Schluss.
Aber aber!
meta! aber sowas von! herrlich.
/DGT Steini: Bei mir folgte es dem nein an zweiter Position der Hassparade.
/Ole: Absurdistan ist nicht nur ein Wort, sondern eine Bastion der Rebellion!
/Scheibster: Aberwitzig und Abertausend waren ziemlich heiß.
/Joppi: Vermutlich spielte es auch in der Sprache der Azteken eine wichtige Rolle.
/Falcon: Aber warum?
/MKH: Aber nicht doch!
/Wort-Wahl: Aber gerne.
Aber ich bin doch gar nicht so sagt das ABER und hat es schon wieder getan.
/Wolf: Durch häufige Wiederholungen nutzt es sich ab. Wohl klingender Widerspruch will gelernt sein. Am besten jeden Morgen einmal, bei geöffnetem Fenster, hinaus in die Welt brüllen. Man bemerkt schnell Fortschritte, vor allem die Nachbarn.
/Lundi: Das Aber kann das Abern nicht lassen, und zuweilen borgt es sich ein l.
Aber wenn das rebellische Aber sich ein W borgt, nennt man´s nur noch Trotz. - Oje, aber das versteht nun wieder kein Schwein! Ich hätte mir besser kein L borgen sollen.
Abgang
Steht doch schon im Beitrag. Am Ende. Vor den drei Punkten.
:-)
/MKH: Ha! Danke, erst jetzt bemerke ich, dass man das l in verschiedene Stellen des Wortes einwabern kann.
/Opa: abundzu
/Phil: Jetzt hast du es tatsächlich geschafft, mich zu verunsichern. (Aber nur ganz kurz.) Glückwunsch.
Ich hoffe, der Glückwunsch bezieht sich auf die Verunsicherung, sonst schmeiß ich mein ganzes Sprachgefühl weg.
Sag, daß ich das nicht tun muß.
[ab:er]
Intro Beitreg - Ende maskulin. Und der Rest passt auch ;-)
Coole Betrachtung; mein Lieblings(un)wort ist allerdings "eigentlich" ...
/Opa: Für wie deppert hälst du mich eigentlich? Oder dich selbst? (In meinem Fall wäre durchaus ein wacker geschmettertes grenzenlos! angebracht.) Oder wolltest du mich gleich nochmal verunsichern? Das wäre direkt gelungen. Dann halt nochmal: Glückwunsch. (Saubande.)
/Phil: Eigentlich ist kein Wort, sondern eine Seuche. Genau wie natürlich. Und dem monumentalen Thomas Bernhard könnte ich übrigens noch posthum den Kragen dafür rumdrehen, dass er dem deutschen Wortschatz das wunderschöne naturgemäß entriss, um es seinem Werk so sehr einzuverleiben, dass es für alle Zeiten literarisch unbrauchbar geworden ist.
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