Waschzettel zur Hirnhygiene
Zur Belüftung Ihres Gehirns öffnen Sie Ihre Ohren und Augen. Es wird empfohlen, mit diesem Vorgang außerhalb einer Gedankenwindstille zu beginnen. Halten Sie Ihren Mund geschlossen, das Öffnen des Mundes ist dem Ziel der Hirnhygiene nur in den seltensten Fällen zuträglich.
Bei hinreichender Gedankenwindgeschwindigkeit werden Sie schon nach kurzer Zeit erste Erfolge verzeichnen. Ungenutzte Gedanken werden vom Staub befreit, und der muffige Geruch abgelegter Überlegungen verschwindet. Bei dieser Gelegenheit können Sie auch die Mottenkugeln wechseln.
Sollten Sie in einer Schublade zerlöcherte Gedankenstoffe entdecken, zögern Sie nicht, diese in einen Altgedankensack zu stopfen und bei einer entsprechenden Sammelstelle abzugeben. Nur weil ein Gedanke aus der Mode gekommen ist, müssen Sie ihn jedoch nicht gleich wegwerfen. Tragen Sie unmodische Gedanken gelegentlich entgegen aktuellen Trends, selbst wenn Sie dabei Ihren Ruf aufs Spiel setzen und man Ihnen Stilbrüche unterstellt.
Auch abgenutzte Gedanken, die bereits so oft getragen wurden, dass sie bei genauer Betrachtung dünn und brüchig erscheinen, müssen nicht ausnahmslos entsorgt werden. In manchen Fällen kann man die alten Fetzen flicken oder miteinander kombinieren und zu neuen Gedankengewändern vernähen.
Neben der Belüftung, Sortierung und Ausbesserung gehört auch eine gründliche und regelmäßige Reinigung der Gedanken zur Hirnhygiene. Waschen Sie Ihr Gehirn stets bei Höchsttemperatur, aber verzichten Sie auf den Schleudergang. Manche Teile mögen sich zwar verfärben, ausdehnen oder eingehen, aber in diesen Fällen birgt das Risiko gleichzeitig die Chance einer neuen Konfektionierung. Sollten Ihnen einige Gedanken nach dem Waschgang nicht mehr passen oder stehen, bewahren Sie die bunten und die ausgedehnten - Ihr Geist wird hineinwachsen.
Bei hinreichender Gedankenwindgeschwindigkeit werden Sie schon nach kurzer Zeit erste Erfolge verzeichnen. Ungenutzte Gedanken werden vom Staub befreit, und der muffige Geruch abgelegter Überlegungen verschwindet. Bei dieser Gelegenheit können Sie auch die Mottenkugeln wechseln.
Sollten Sie in einer Schublade zerlöcherte Gedankenstoffe entdecken, zögern Sie nicht, diese in einen Altgedankensack zu stopfen und bei einer entsprechenden Sammelstelle abzugeben. Nur weil ein Gedanke aus der Mode gekommen ist, müssen Sie ihn jedoch nicht gleich wegwerfen. Tragen Sie unmodische Gedanken gelegentlich entgegen aktuellen Trends, selbst wenn Sie dabei Ihren Ruf aufs Spiel setzen und man Ihnen Stilbrüche unterstellt.
Auch abgenutzte Gedanken, die bereits so oft getragen wurden, dass sie bei genauer Betrachtung dünn und brüchig erscheinen, müssen nicht ausnahmslos entsorgt werden. In manchen Fällen kann man die alten Fetzen flicken oder miteinander kombinieren und zu neuen Gedankengewändern vernähen.
Neben der Belüftung, Sortierung und Ausbesserung gehört auch eine gründliche und regelmäßige Reinigung der Gedanken zur Hirnhygiene. Waschen Sie Ihr Gehirn stets bei Höchsttemperatur, aber verzichten Sie auf den Schleudergang. Manche Teile mögen sich zwar verfärben, ausdehnen oder eingehen, aber in diesen Fällen birgt das Risiko gleichzeitig die Chance einer neuen Konfektionierung. Sollten Ihnen einige Gedanken nach dem Waschgang nicht mehr passen oder stehen, bewahren Sie die bunten und die ausgedehnten - Ihr Geist wird hineinwachsen.
12 Comments:
Und Bügelbrett und -eisen kann ich also komplett entsorgen?
Musste mich gerade wieder gedankenlos nennen lassen. Nehmen wir an, das stimmte: wäre ich in dieser hübschen Metaphernlandschaft etwa ein Nudist?
/Weichspieler: Muss man alle Gedanken glatt bügeln, oder können manche zuweilen - vielleicht passend zum Gesichtsausdruck - auch im Knitterlook getragen werden?
/Simplex: FGK ist temperaturabhängig. Wenn die Sonne scheint, kann man fast alles ablegen.
Jetzt habe ich das kleine Graue über Nacht in Sagrotan eingeweicht und was ist dabei rausgekommen?
Ein klinisch toter Gedanke.
Sie Ketzer!
achtung: übertreiben sie es beim reinigen nicht mit dem weichspüler. achten sie auf die gebrauchsanweisung - weichspülkonzentrat bedarf einer geringeren dosierung.
Man beantwortet keine Frage mit einer Frage. Aber weil du es bist:
Zu zerknirschten Gedanken macht sich ein zerknitterter Gesichtsausruck nicht schlecht. Bewegende/bewegte Gedanken läßt man besser freien Lauf, doch hierbei besteht die Gefahr, daß sie sich verflüchtigen - vom Winde verwehn sozusagen.
Manchmal hänge ich sie auch einfach naß auf und verwische hinterher die abgetropfte Schweinerei.
ropudubu
Ich kaufe mir ein "n" für die bewegten.
Ich schätze Sie haben dem Link von meiner Seite gefolgt und waren vom Zentrifugensound so unglaublich fasziniert, dass diese Faszination in Worte verpackt werden musste.
Ganz schön ist es geworden. :)
bei Waschgang, da muss ich doch gleich an Herr Jahnke denken. Du siehst - ein Gedanke, der sich bis heute nicht rausgewaschen hat :-)
/FrauH.: Sagrotan ist kein Weihwasser.
/Wort-Wahl: Hartspüler wäre eine Marktlücke.
/Weichspieler: Das erinnert mich an eine TV-Werbung aus den Siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts im letzten Jahrtausend. Es ging um ergiebige Waschkraft, und eine bedauernswerte Hausfrau hatte Bettücher auf einer Wäscheleine über halb Schleswig-Holstein aufgehängt. Das hat mich als Kind ungeheuer beeindruckt, und ich stelle mir gerade vor, wie meine Gedanken an dieser Leine baumeln.
/TTR: Man kann die zentrifugalen Kräfte der Gedanken tatsächlich auch mit Klängen verstärken - ein sehr zentraler Aspekt von Musik.
/Nicola: Schön! Auch ich trage manches Fleckenmuster auf der Hirnrinde inzwischen als Zierde.
Bei mir herrscht derzeit eine gedankliche Unwetterwarnung. Gedankenstürme, deren Böen in den Spitzen weit über 300km/h erreichen können, brausen seit einigen Tagen durch die Windungen. Es wird empfohlen, sein Hirn nicht zu verlassen. :)
Hoffentlich fliegt es nicht zusammen mit dem ganzen menschlichen Inventar davon, das Hirn.
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