Das Kleine-Welt-Phänomen
Rechnerisch betrachtet könnte jeder Mensch jeden anderen Menschen über eine erstaunlich geringe Anzahl von Zwischenbekanntschaften kennen. Diese Theorie der Vernetzung wurde 1967 von dem Soziologen Stanley Milgram beschrieben und 2003 mittels einer Email-Kette belegt.
Wenn man davon ausginge, dass jeder Mensch nur 92 andere Menschen kennt und diese anderen wiederum 92 andere kennen etc., wäre man bereits nach fünf Bekanntschaftsknotenpunkten bei rund 6,6 Milliarden Menschen und hätte die gesamte Weltbevölkerung erfasst.
Einerseits besagt zwar das Transitivitätsprinzip, dass sich die Bekannten einer Person meistens auch untereinander kennen und damit die theoretische Kontaktquote deutlich reduziert wird, andererseits ist die Zahl 92 niedrig gewählt, denn vermutlich hatte sogar ein dreijähriges Kind bereits mehr Kontakte in seinem Leben.
Möglichst exakt zu definieren wäre, ab welcher Intensität ein Kontakt gewertet wird. Zählt die Frau an der Tankstelle irgendwo in Oregon, bei der man vor vier Jahren ein Sandwich gekauft hat, und die einem Bilder von ihren Kindern zeigte, dazu? Dann stiege die angenommene Kontaktzahl eines Mitteleuropäers ab einem Lebensalter von etwa 40 Jahren vermutlich in den fünfstelligen Bereich. Oder muss man mindestens den Namen der Person kennen, zu der man Kontakt hatte? Selbst in diesem Fall dürften die meisten Erwachsenen über eine Kontaktzahl verfügen, die 92 weit übertrifft.
Auch ohne an dieser Stelle einen stochastischen Beweis führen zu können, darf man vermuten, dass die rein mathematische Grundannahme des Kleine-Welt-Phänomens zusätzlich zur Einschränkung durch das Transitivitätsprinzip schnell an nationale und kulturelle Grenzen stößt. Es wäre interessant, zu wissen, ob man einen beliebigen Angehörigen eines Naturvolkes auf einer polynesischen Insel tatsächlich über fünf Ecken kennt. Oder ob man besser selbst dorthin reisen sollte, um ihn persönlich kennen zu lernen.
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Wenn man davon ausginge, dass jeder Mensch nur 92 andere Menschen kennt und diese anderen wiederum 92 andere kennen etc., wäre man bereits nach fünf Bekanntschaftsknotenpunkten bei rund 6,6 Milliarden Menschen und hätte die gesamte Weltbevölkerung erfasst.
Einerseits besagt zwar das Transitivitätsprinzip, dass sich die Bekannten einer Person meistens auch untereinander kennen und damit die theoretische Kontaktquote deutlich reduziert wird, andererseits ist die Zahl 92 niedrig gewählt, denn vermutlich hatte sogar ein dreijähriges Kind bereits mehr Kontakte in seinem Leben.
Möglichst exakt zu definieren wäre, ab welcher Intensität ein Kontakt gewertet wird. Zählt die Frau an der Tankstelle irgendwo in Oregon, bei der man vor vier Jahren ein Sandwich gekauft hat, und die einem Bilder von ihren Kindern zeigte, dazu? Dann stiege die angenommene Kontaktzahl eines Mitteleuropäers ab einem Lebensalter von etwa 40 Jahren vermutlich in den fünfstelligen Bereich. Oder muss man mindestens den Namen der Person kennen, zu der man Kontakt hatte? Selbst in diesem Fall dürften die meisten Erwachsenen über eine Kontaktzahl verfügen, die 92 weit übertrifft.
Auch ohne an dieser Stelle einen stochastischen Beweis führen zu können, darf man vermuten, dass die rein mathematische Grundannahme des Kleine-Welt-Phänomens zusätzlich zur Einschränkung durch das Transitivitätsprinzip schnell an nationale und kulturelle Grenzen stößt. Es wäre interessant, zu wissen, ob man einen beliebigen Angehörigen eines Naturvolkes auf einer polynesischen Insel tatsächlich über fünf Ecken kennt. Oder ob man besser selbst dorthin reisen sollte, um ihn persönlich kennen zu lernen.
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8 Comments:
Also ich bin da eher fürs hinfahren und kennenlernen, wo die auch noch die glücklichsten Menschen der Welt sein sollen...
Hmm, alles sehr mathematisch... Könnte man auch differenzierter darstellen, indem man bspw. lokale, regionale, nationale Kategorien in die Berechnungn einbezieht sowie kulturelle, subkulturelle etc. blabla Grenzen statistisch mitberechnet... und sollte man nicht im Internet- und Blog-Zeitalter mindestens auch extra-Berechnungen über virtuelle weltweite Kontakte anstellen?!? -
...aber *würg* alles schrecklich trocken! Und viel besser finde ich auch: Hinreisen und mit den Leuten Buttertee trinken oder Hämmel am Spieß essen...!
dabei stellt sich die frage, wie sich das phänomen angesichts des schrumpfenden und sich wieder dehnenden universums auswirkt... wenn man das internet ebenfalls als eine art universum betrachtet, wächst mit den datenmengen und datenmengenkonsumenten und -produzenten oder schrumpft es, weil raum verbraucht wird?
Also ich habe noch nie jemanden kennengelernt, habe auch dementsprechend keine Freunde o.ä. Danke für Ihre Anteilnahme.
@Eon: Vor Wirbelstürmen und Erdbeben Angst zu haben ist keine Schande. Aber dass Kolumbien sich auf Platz 2 in der Weltrangliste der glücklichsten Orte befindet, überrascht mich. Waren die bei der NEF für die Studie Verantwortlichen schonmal in Bogotá oder Medellín?
@Mkh: Das würde ich gerne tun, aber mir fehlt ... ehh ... die Zeit - genau: die Zeit, um die rund sechs Milliarden Miterdenbürger einzeln zu besuchen. Aber kennenlernen würde ich sie schon gerne alle mal. Vielleicht organisiere ich irgendwann mal eine Grillparty für alle sechs Milliarden. (Und NEIN: Ich habe kein privates Atomforschungslabor im Keller!)
@c17h19no3: Das Internet wird sich nie durchsetzen. Genau wie TV, Autos und Seife. Aber vielleicht wächst das Universum mit jedem gedachten Gedanken und kollabiert irgendwann zum Urgedanken. Wie lautete der nochmal?
@Martha: Dann wird es Zeit, durch Oregon zu fahren und sich an dieser Tankstelle ein Sandwich zu kaufen. Davon abgesehen kenne ich ein paar Blogrolls, die mich an deiner Aussage zweifeln lassen.
Jaja, its a small world - der gute Walt Disney hatte völlig recht (an dieser Stelle bitte ein bedächtiges aber altersweises Nicken des Kopfes vorstellen).
Sollte das mit der Grillparty mal konkretere Formen annehmen, hätte ich gerne zwei Würstchen und ein Steak, aber bitte nicht in einer Curry-Marinade, weil Curry mag ich nämlich nicht so.
Und bitte Rindfleisch, damit die 1 Milliarde eingeladener Inder es mir nicht wegfrisst.
Du meinst also, dass ich über drei Ecken ein Bekannter von Ray Liotta bin? Ist das geil, das muss ich sofort allen meinen 92 Bekannten erzählen. Aber sag bitte keinem, dass ich mit Bob Geldof befreundet bin.
@Falcon: Die Vorbereitungen werden vermutlich noch ein paar Milliönchen Jahre dauern, aber die Wünsche sind schonmal notiert.
@Steini: Von Ray Liotta, Kevin Spacey und Werner Herzog. Von Klaus Kinski leider eher nicht (mehr). Was die Sache mit der ehemaligen Boomtown Rat betrifft: bleibt unter uns.
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