Ein Porsche in Tarnfarben (IX)
Es passierte in dem Moment, als der Ire behauptete, Aris Zeugung beruhe auf einer intimen Begegnung zwischen seiner Mutter, die er in diesem Zusammenhang als miserable, geschlechtskranke Hure bezeichnete, und einem verlausten Straßenköter. Der Berg aus Fleisch verfügte über ein beachtliches Arsenal an Beschimpfungen.
Ari war die ganze Zeit regungslos geblieben. An seiner Gesichtsmuskulatur, die sich deutlich unter der Haut abzeichnete, konnte man seine Anspannung erkennen. Sein Gegenüber hatte den Satz noch nicht vollendet, als Ari sich plötzlich leicht zur Seite drehte und dem Iren mit der Außenkante seines Fußes auf die Kniescheibe trat. Dieser erste Tritt war exakt plaziert und traf den Betrunkenen mit voller Wucht. Ich bildete mir ein, trotz der lauten Musik in der Bar ein häßliches Knacken zu hören. Der Ire kippte nach vorn, wobei er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht ans Bein fasste und gleichzeitig versuchte, mit der Faust nach Ari zu schlagen.
Aber Ari war einen Sekundenbruchteil nach dem Tritt zur Seite gewichen, hatte sich das Bierglas von seinem Tresennachbarn gegriffen und den Inhalt dem anderen Iren mit einer blitzschnellen Bewegung seines Handgelenks ins Gesicht geschüttet. Während sich der zweite Ire an die schmerzenden Augen fasste, traf Ari ihn mit der Handkante an der Schläfe und trat ihm zur Bekräftigung seiner Botschaft zwischen die Beine. Der Mann brach mit einem langgezogenen Stöhnen, das sich anhörte wie das Schließen einer ungeölten Kellertür, zusammen und krümmte sich auf dem Boden.
Zwischen Aris erstem Tritt und dem Zusammensacken des zweiten Mannes lagen maximal zwei Sekunden. Jetzt bearbeitete Ari sein erstes Opfer mit einem Bombardement von gezielten Schlägen und Tritten in Leber und Nieren.
Die Effizienz von Aris schonungsloser Brutalität war beeindruckend. Ein schmächtig und ungelenk erscheinender Mann hatte innerhalb von Sekunden zwei andere Männer niedergestreckt, die zusammen mindestens hundertachzig Kilo auf die Waage brachten. Nach den vorangegangenen Beleidigungen empfand ich kein Mitleid mit den beiden und griff erst ein, als ich bemerkte, dass der Barmann die Szene inzwischen registriert hatte und Anstalten machte, sich am Geschehen zu beteiligen. Er hatte einen Baseballschläger in der Hand.
Es gelang mir, Ari am Arm zu fassen und ihn von dem inzwischen am Boden liegenden Riesen wegzuziehen.
- Wenn du nicht als Mörder eingebuchtet werden willst, wird es Zeit für einen kleinen Sprint!
Mit zwei kurzen Blicken in Richtung des Barmanns und des leblosen Körpers am Boden begriff Ari sofort. Ich hatte meinen Seesack geschultert und Aris Gitarre in der Hand, als wir durch die Schwingtür auf die kleine Seitenstraße stürzten.
(Fortsetzung folgt)
Ari war die ganze Zeit regungslos geblieben. An seiner Gesichtsmuskulatur, die sich deutlich unter der Haut abzeichnete, konnte man seine Anspannung erkennen. Sein Gegenüber hatte den Satz noch nicht vollendet, als Ari sich plötzlich leicht zur Seite drehte und dem Iren mit der Außenkante seines Fußes auf die Kniescheibe trat. Dieser erste Tritt war exakt plaziert und traf den Betrunkenen mit voller Wucht. Ich bildete mir ein, trotz der lauten Musik in der Bar ein häßliches Knacken zu hören. Der Ire kippte nach vorn, wobei er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht ans Bein fasste und gleichzeitig versuchte, mit der Faust nach Ari zu schlagen.
Aber Ari war einen Sekundenbruchteil nach dem Tritt zur Seite gewichen, hatte sich das Bierglas von seinem Tresennachbarn gegriffen und den Inhalt dem anderen Iren mit einer blitzschnellen Bewegung seines Handgelenks ins Gesicht geschüttet. Während sich der zweite Ire an die schmerzenden Augen fasste, traf Ari ihn mit der Handkante an der Schläfe und trat ihm zur Bekräftigung seiner Botschaft zwischen die Beine. Der Mann brach mit einem langgezogenen Stöhnen, das sich anhörte wie das Schließen einer ungeölten Kellertür, zusammen und krümmte sich auf dem Boden.
Zwischen Aris erstem Tritt und dem Zusammensacken des zweiten Mannes lagen maximal zwei Sekunden. Jetzt bearbeitete Ari sein erstes Opfer mit einem Bombardement von gezielten Schlägen und Tritten in Leber und Nieren.
Die Effizienz von Aris schonungsloser Brutalität war beeindruckend. Ein schmächtig und ungelenk erscheinender Mann hatte innerhalb von Sekunden zwei andere Männer niedergestreckt, die zusammen mindestens hundertachzig Kilo auf die Waage brachten. Nach den vorangegangenen Beleidigungen empfand ich kein Mitleid mit den beiden und griff erst ein, als ich bemerkte, dass der Barmann die Szene inzwischen registriert hatte und Anstalten machte, sich am Geschehen zu beteiligen. Er hatte einen Baseballschläger in der Hand.
Es gelang mir, Ari am Arm zu fassen und ihn von dem inzwischen am Boden liegenden Riesen wegzuziehen.
- Wenn du nicht als Mörder eingebuchtet werden willst, wird es Zeit für einen kleinen Sprint!
Mit zwei kurzen Blicken in Richtung des Barmanns und des leblosen Körpers am Boden begriff Ari sofort. Ich hatte meinen Seesack geschultert und Aris Gitarre in der Hand, als wir durch die Schwingtür auf die kleine Seitenstraße stürzten.
(Fortsetzung folgt)
9 Comments:
Das wird ja immer spannender...
Harsche Geschichte, aber die Fortsetzung erwarte ich trotzdem gespannt.
Haha... DAS ist mal eine Szene nach meinem Geschmack :-)
(Ich weiss ich bin primitiv - aber ich stehe dazu)
@martha: Ich weiß zwar vermutlich als einziger, wie es weitergeht, aber ich will keine Tipps geben ... das könnte nur auf falsche Fährten führen ... (Obwohl mir die Versuchung in den Fingern juckt.)
@falcon: ... möglicherweise wird es noch (minimal) harscher ...
@nomak: Das Leben an sich ist primitiv, unser Interesse daran ist unschuldig.
Du lieber Himmel, was ist das denn für eine ir(r)e Story. Ich muss wohl mal ein bisschen Nachlese bei Ihnen betreiben, Herr Quint!
Abgedreht.
Habe gerade alle neun Teile verschlungen und bin auf weitere gespannt. :)
Ah und kannst due vielleicht die Feeds aktivieren? Sonst kann ich dein Blog nicht mit Bloglines abonnieren.
@burnster: Always welcome - Eintritt frei!
@texttourist: Ebenfalls herzlich willkommen! Ich hoffe, das Abo über den RSS-Link in der Seitenleiste funktioniert.
Der RSS Feed (jedenfalls der Atomfeed) funktioniert wunderbar.
Vielen Dank. :)
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