Gespenster
Im Untergrund der Frankfurter S–Bahn Haltestelle Ostendstraße begegnete man täglich Gespenstern.
Einige Gespenster saßen versunken auf der Treppe zum Tunnel, ihre narkotisierten Köpfe baumelten zwischen den Knien, vergilbte Haare hingen auf den Boden. Manche bewegten sich hektisch und ohne Zielkoordinaten durch den Raum. Sie hatten blasse Gesichter, über die sich eine glänzende Schicht Schweiß wie eine Folie zog. Andere schwebten traumverloren durch die gekachelten Hallen. Ihre Köpfe sahen aus wie Trockenobst und waren durch das Fehlen der Zähne um ein Drittel ihrer ursprünglichen Größe geschrumpft. Sie besaßen Körper ohne Masse und konnten sich kaum auf ihren streichholzdünnen Beinen halten. Die Gespenster spürten jeden Blick auf ihren inhaltslosen Hüllen und wenn man versehentlich in ihre Richtung schaute, starrten sie aus schwarzen Augenhöhlen zurück.
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>> Heute: 100. Todestag von Henrik Ibsen
Einige Gespenster saßen versunken auf der Treppe zum Tunnel, ihre narkotisierten Köpfe baumelten zwischen den Knien, vergilbte Haare hingen auf den Boden. Manche bewegten sich hektisch und ohne Zielkoordinaten durch den Raum. Sie hatten blasse Gesichter, über die sich eine glänzende Schicht Schweiß wie eine Folie zog. Andere schwebten traumverloren durch die gekachelten Hallen. Ihre Köpfe sahen aus wie Trockenobst und waren durch das Fehlen der Zähne um ein Drittel ihrer ursprünglichen Größe geschrumpft. Sie besaßen Körper ohne Masse und konnten sich kaum auf ihren streichholzdünnen Beinen halten. Die Gespenster spürten jeden Blick auf ihren inhaltslosen Hüllen und wenn man versehentlich in ihre Richtung schaute, starrten sie aus schwarzen Augenhöhlen zurück.
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