Mittwoch, Mai 24, 2006

Ein Porsche in Tarnfarben (II)

Es war Spätsommer und auf dem Leidseplein im Zentrum Amsterdams war noch jede Menge los. Clowns, Jongleure, Feuerspucker, Theatermacher und Musiker gaben ihre Straßenvorstellungen. Ich kaufte mir eine Tüte Vanilla Vla, diesen holländischen Flüssigpudding, setzte mich irgendwo auf das Pflaster und sah mir eine improvisierte Show an.

Da fiel mir ein Gitarrist mit langen, orange gefärbten Haaren, Nietenarmbändern und einem Sex Pistols T-Shirt auf, der mit einer beeindruckenden Lautstärke Lieder von den Violent Femmes sang: ... don´t shoot shoot shoot that thing at me, don´t shoot shoot shoot that thing at me, you know you´ve got my sympathy but don´t shoot shoot shoot that thing at me ... Mir gefiel seine Stimme und die Songs der Femmes gefielen mir sowieso. Also wechselte ich meinen Sitzplatz, um ihm besser zuhören zu können. An einem Lederband um den Hals trug er ein merkwürdiges Amulett und auf die kurze Entfernung erkannte ich, dass er nicht mehr so jung sein konnte, wie es zunächst schien.

Die Inflation der Attraktionen war groß und weil ich sein einziges Publikum war, grinste er mich bald an, worauf wir ins Gespräch kamen. Sein Name war Ari Noorlander. Er hatte während der Stunde, die er spielte, nur vier Gulden eingenommen. (Fortsetzung folgt)
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