Steckbrief
Wogende Gezeiten aus Gedanken, gemurmelt, gesprochen, gesummt, geflüstert, gesungen, gebrummt, geschrien, gelacht, gestöhnt, gelallt, geatmet, gekrischen, geschnalzt, gezischt, gebrüllt, gehaucht, gestammelt, geseufzt, gelitten, gejubelt und geschrieben in unzähligen Sprachen. Billiarden Berührungen. Geschäfte. Kaugummi auf der Unterseite einer Tischplatte. Gewalt. Abfolge von Nacht und Tag. Quarks und Galaxien. Zustände von Energie. Wachstum und Zerfall. Stoffwechselprozesse in Biomasse. Bewusstsein und Betäubung. Willen und Gleichgültigkeit. Jede Variation. Von Allem.
Sollte Ihnen das beschriebene Sobjekt begegnen, nehmen Sie es gefangen. Nicht tot, sondern lebendig. Hohe Belohnung ausgesetzt.
Sollte Ihnen das beschriebene Sobjekt begegnen, nehmen Sie es gefangen. Nicht tot, sondern lebendig. Hohe Belohnung ausgesetzt.
12 Comments:
Könnte man es mit Kaugummi an der Tischplatte festmachen, bis der Wärter eintrifft?
Rudi Assauer soll etwas ähnliches entlaufen oder verstorben sein. Der hat indes weit weniger vortreffliche Worte dafür gefunden.
/mkh: Ich soll vom Werther ausrichten, er wünscht erstmal viel Spaß beim Kauen.
/Ole: Solange Assauer nicht denkt, er sei Dortmundfan, ist seine Welt nicht völlig verloren.
Während Werther ja nicht mehr echt, sondern nurmehr original ist, ist die Oper nicht zu Ende, solange die dicke Frau noch singt, und die Hoffnung bleibt, dass Assauer zumindest den größtmöglichen Gesinnungsgau für die Seinen umschifft.
Sie meinen wir sollen es dann an Sie weitergeben? Riskante Sache, werter Sir MQ ;) ... DAS wissen Sie doch! Mensch! ;)
(Versteht Sie hier eigentlich jemand?)
Ich fürchte, weniger gut als erhofft.
Vielleicht ist die Frage vielmehr, ob wir uns selbst verstehen, werte Zeitgenossen.
Ich konnte Werther noch nie leiden.
Es ist mir heuer ein Bedürfnis, an dieser Stelle noch nachzuschieben, dass ich Werther doch leiden kann und dass es mir bloß um eines meiner verschrobenen Wortspiele zu Werthers Leiden ging ... Aber egal.
Ich finde den jungen Goethe insgesamt zu wehleidend.
Wir sind über dieses Stadium (so etwa im 15.-20. Lebensjahr?) mittlerweile weit hinaus gewachsen. Vielleicht hast du damals (ich nicht) den wehleidigen Sturm und Drang auch gleich übersprungen. Was fraglos eine gute Option gewesen wäre.
Durch schulische Pflichtlektüre fühlte ich mich zu einer Auseinandersetzung verdammt, mir ging das schwülstige Gejammer damals schon auf die Nerven. Schillers Räuber waren ok. Dabei interessierte mich vornehmlich das Verhältnis zwischen gesellschaftlicher Ordnung und Freiheit.
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